Sloe Gin
Alle Informationen zum Gin Likör auf Schlehenbasis
Optisch hebt sich der Sloe Gin sehr deutlich durch seine rote Färbung von den übrigen Gin-Sorten ab, auch im Geschmack ist ein deutlicher Unterschied vorhanden. Durch die Beigabe der Schlehen, welche von Natur aus bereits einen hohen Zuckeranteil besitzen, wird der Gin sehr süß und beerig-fruchtig. Je nach Reifegrad der Beeren und Dauer der Mazeration reicht die Farbe des Gins dabei von hell- bis tiefrot.

Schlehenbeeren für Sloe Gin (Quelle: flickr.com / alh1 – CC BY-ND 2.0)
Geschmacksprofil eines Sloe Gin
Die Schlehenbeere an sich besitzt einen hohen Anteil an Bitterstoffen, was diese zum puren Verzehr eher ungenießbar macht. Mit dem ersten Frost verlieren die Beeren einen großen Teil der Bitterstoffe und erlangen ein deutlich süßeres Aroma. Da der Sloe Gin ohne die Beigabe von Zucker trotzdem noch zu bitter wäre, werden ihm nach der Mazeration zusätzlich min. 100g Zucker pro Liter beigegeben.
Ein guter Sloe Gin ist trocken, süß und besitzt gleichzeitig eine leichte Bitternote. Da als Basis für einen Sloe Gin entweder ein Dry Gin oder ein London Dry Gin dient, gesellt sich eine (leichte) Wacholdernote zu den Fruchtaromen. Die Bitternote des Gins ist durch die in den Beeren enthaltene Blausäure bedingt und erinnert an die bitteren Aromen von Mandeln.
Weiteren Aromen variieren sowohl durch die Auswahl des Basis-Gins als auch die Beigabe weiterer Botanicals, die zusammen mit den Schlehenbeeren mazeriert werden.
Während der Gordon's Sloe Gin beispielsweise deutlich würzigere Aromen mit sich bringt, stehen beim Sipsmith Sloe Gin eher erdige Aromen im Vordergrund, die sehr gut mit den fruchtigen Noten der Schlehen harmonieren.
Herstellung von Sloe Gin
Für die Herstellung von Sloe Gin wird ein fertiger Dry oder London Dry Gin zusammen mit Schlehendornbeeren mazeriert. Dem Gemisch wird zusätzlicher Zucker beigegeben, die Menge unterscheidet sich dabei jeweils, es sind aber immer mindestens 100g pro Liter. Die Dauer der Mazeration unterscheidet sich ebenfalls von Hersteller zu Hersteller, von einigen Wochen bis hin zu einigen Monaten ist hier alles möglich. Die Lagerung erfolgt dann zumeist in großen Metallbottichen oder Holzfässern.
Anschließend erfolgt die Abfüllung, der Gin wird nicht noch einmal destilliert, wie es beispielsweise bei Distilled Gin der Fall ist. Da der Gin im Vorfeld bereits auf Trinkstärke gebracht wurde, ist eine entsprechende Justierung ebenfalls nicht mehr notwendig, der Gin kann nun direkt getrunken werden.
Schlehenfeuer und Schlehenlikör
Zwei nahe Verwandte des Sloe Gin sind hierzulande das Schlehenfeuer und der Schlehenlikör. Der Unterschied hierbei ist jedoch der, dass bei beiden anstelle von Gin meist Wodka verwendet wird. Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Varianten des Sloe Gins. Für den in Spanien bekannten Likör „Pacharán“ (deut. Patxara) wird als Basis eine Anisspirituose verwendet, in welcher die Schlehen eingelegt werden.

Mazeration: In Gin eingelegte Schlehenbeeren (Quelle: flickr.com / noclveglia – CC BY 2.0)
Wie trinkt man Sloe Gin am besten?

Alabama Slammer mit Sloe Gin (Quelle: flickr.com / Tim Evanson – CC BY-SA 2.0
Sloe Gin kann auf vielerlei Arten getrunken werden, empfehlenswert ist hier aber der pure und unverfälschte Genuss. Darüber hinaus spielt Sloe Gin in einer ganzen Reihe von Cocktails eine tragende Rolle, wie beispielsweise im Sloe Gin Fizz, dem Mulled Gin oder dem Sloe Gin Negroni.
Mit dem richtigen Tonic Water gibt der Sloe Gin auch einen guten Sloe Gin Tonic ab. Aufgrund der starken und dominanten Aromen der Schlehen eignet sich hier nicht unbedingt jedes Tonic, einen sicheren Treffer landet man aber mit Thomas Henry Tonic Water und dem Fever Tree Indian Tonic Water.
Ansonsten gilt, einfach mal selbst ein wenig experimentieren. Zitrusaromen funktionieren generell sehr gut mit Sloe Gin, daher lassen sich viele Cocktails, bei denen Zitronen oder Orangen zu den Zutaten gehören, auch mit Sloe Gin kombinieren.
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