Um einen guten Gin Tonic zu kreieren, ist das Zusammenspiel von Gin und Tonic Water extrem wichtig. Auf dieser Seite bekommt ihr einen Überblick darüber, welche Tonics es gibt und in welche deren Geschmacksprofile sich diese einteilen. Im detaillierten Testbericht findet ihr Informationen darüber, zu welchem Gin welches Tonic gut passt und von welcher Kombination ihr lieber die Finger lassen solltet.
Klassische Tonic Water
Klassische Tonics bestechen aufgrund des Chinins vor allem durch eine klare Bitternote gepaart mit einem deutlichen Zitrusaroma. Zudem sind sie häufig sehr perlig, da der Kohlensäure-Anteil im Vergleich zu anderen Tonics deutlich höher ist.
Dry Tonic Water
Im Vergleich zum klassischen Tonic kommen Dry Tonics sehr mild und sanft daher. Die Chinin-Anteil ist hier deutlich geringer, gleiches gilt auch für den Zuckeranteil. Dadurch wirken Dry Tonics deutlich weniger süß und eben auch weniger bitter. Dies ist vor allem bei sehr zurückhaltenden Gins von Vorteil, da die Aromen nicht von denen des Tonics in den Hintergrund gestellt werden.
Florale & fruchtige Tonic Water
Während klassische und trockene Tonics ein ausgewogenes Verhältnis mit Gin schaffen, so übernehmen fruchtige und florale Tonics häufig die Hauptrolle im Gin Tonic. Während florale Tonics ein frisches und blumiges Gefühl am Gaumen vermitteln, dominiert bei fruchtigen Tonics die Süße und Fruchtigkeit. Gins mit ähnlicher Note, also fruchtiger oder floraler Natur geben hier den besten Partner ab. Aber auch Gins mit ausgeprägter Wacholdernote machen passen häufig sehr gut zu einem solchen Tonic.
Würzige Tonic Water
Bei würzigen Tonics steht vor allem eine herbere Note im Vordergrund. Feine Kräuteraromen stehen im Vordergrund, die klassische Zitrusnote und auch die Bitteraromen des Chinins rücken in den Hintergrund.
Herkunft und Geschichte
Der Begriff Tonic Water kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „stärkendes Wasser“. Essenziell für ein klassisches Tonic Water ist das so genannte Chinin, welches aus dem in Südamerika vorkommenden Chinarindenbaum gewonnen wird. Die Rinde des Baumes wurde aber schon Jahrhunderte vor der Erfindung des Tonic Waters von den Ureinwohnern Südamerikas, aufgrund seiner medizinischen bzw. fiebersenkenden Wirkung genutzt.
Aufgrund seines hohen Chiningehaltes wurde das Tonic Water bis weit ins 20. Jahrhundert, vor allem von Soldaten der Kolonialarmeen, als Malariaprophylaxe verwendet. Jedoch waren große Mengen an Tonic Water und eine regelmäßige Zufuhr nötig, um die vorbeugende Wirkung garantieren zu können. Aufgrund des doch recht bitteren Geschmackes, wurde das Tonic Water in weiterer Folge mit Gin gemischt, wodurch der legendäre Gin Tonic geboren wurde.
Bis heute konnte noch nicht eindeutig geklärt werden, durch wen Chinin erstmals gewonnen wurde. Man vermutet aber, dass die zwei aus Frankreich stammenden Apotheker Pierre Joseph Pelletier und Joseph Bienaimé Caventou, erstmals 1820 reines Chinin aus Chinarinde gewinnen konnten. Eines ist jedoch bekannt, dass sich der Londoner Erasmus Bond 1858 sein Rezept für die Herstellung von Tonic Water per Patent schützen ließ. Die Firma des deutschen Jacob Schweppe, welche seit 1831 das englische Königshaus belieferte, brachte dann ab 1870 das mit Chinin und Limette angereicherte Mineralwasser in großen Mengen auf den Markt. Schnell wurde das Getränk nicht nur in England sondern weltweit immer beliebter.
Inhaltsstoffe
Bei einem klassischen Tonic Water handelt es sich um ein mit Chinin versetztes, kohlensäurehaltiges Wasser. Diesem können zusätzlich noch Zucker, Botanicals oder Fruchtsäuren beigemischt werden. Dabei gilt, je mehr Chinin im Getränk enthalten ist, desto bitterer ist es im Geschmack.
Das für das Getränk essenzielle Chinin ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung und gehört zu den so genannten Chinolin-Alkaloiden. Reines Chinin findet man in der Rinde des in den südamerikanischen Anden vorkommenden Chinarindenbaumes, welcher auch als Fieberbaum oder Cinchonabaum bezeichnet wird. Das aus der Rinde extrahierte Chinin ist meistens in Form eines kristallinen Pulvers im Handel erhältlich und kennzeichnet sich durch seine schwere Wasserlöslichkeit und seinen bitteren Geschmack. Daher wird Chinin oft auch als Bitter- oder Arzneistoff eingesetzt.
Während früher noch große Mengen an Chinin in Tonic Water enthalten waren, dürfen es mittlerweile nur maximal 85 mg pro Liter sein. Grundsätzlich ist der Genuss aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich. Schwangeren Frauen wird jedoch von einem übermäßigen Konsum abgeraten, da man Chinin eine wehenfördernde Wirkung nachsagt.
Je nach Tonic Water gibt es auch Unterschiede in der Zusammensetzung:
Klassische bzw. neutrale Tonic Water (Bitterstoffe und Zitrusnoten prägen den Geschmack des Getränks)
Florale bzw. fruchtige Tonic Water (Sie weichen im Geschmack vom klassischen Tonic Water ab und werden im Aroma von den verwendeten Botanicals bestimmt.)
Würzige bzw. herbe Tonic Water (Auch bei ihnen tritt der klassische Geschmack eines Tonic Water in den Hintergrund, da die zur Herstellung verwendeten Kräuter und Gewürze das Aroma bestimmen.)
Tonic Water unter Schwarzlicht
Das Alkaloid Chinin hat bekanntlich eine stark fluoreszierende Wirkung, welche sich selbst noch bei einem Mischverhältnis von 1:100.000 erkennen lässt.
Platziert man eine Schwarzlichtlampe hinter einer Flasche Tonic Water und schaltet das Licht ein, ergibt sich aufgrund des im Tonic Water enthaltenen Chinins ein bläuliches Licht. Dieser Effekt entsteht indem die chemische Verbindung die kurzwellige Strahlung des Schwarzlichts nutzt, um selbst Licht in einem etwas langwelligeren Bereich abzustrahlen, wodurch dieses eine blaue Farbe bekommt. Dieser Ablauf wird in der Fachsprache als Fluoreszenz bezeichnet und sorgt zudem dafür, dass das Licht energieärmer wird als zuvor, was für den optischen Effekt jedoch nicht so bedeutend ist.
Wer sich das Ganze etwas genauer anschauen möchte, der findet in unserem Artikel zu Tonic Water und Schwarzlicht ein paar detailliertere Informationen.
Preisunterschiede bei Tonic Water: Günstig vs. teuer
Grundsätzlich gibt es beim Tonic Water markante Preisunterschiede, welche natürlich von den zur Herstellung verwendeten Materialien, als auch von der Bekanntheit der Hersteller abhängen. Hier hilft nur Probieren, um das ideale Tonic Water für einen Gin zu finden. Auch einige Supermärkte bieten eigene Tonic Water Marken an, die jedoch geschmacklich deutlich hinter den etwas teureren Premiummarken liegen.
Alternative Verwendungsmöglichkeiten abseits des Gin Tonic:
Fernab des klassischen Gin Tonic gibt es unzählige Verwendungsmöglichkeiten für Tonic Water, welches grundsätzlich auch pur getrunken werden kann. Für den puren Genuss eignen sich aber eher mit Botanicals aromatisierte Tonics, welche von dem klassischen und äußerst bitteren Geschmack etwas abweichen.
Tonic Water kann auch mit anderen Getränken als Gin kombiniert werden. Beispielsweise gilt die Kombination mit Kaffee als besonders „belebend“. Eine ähnliche Kombination gibt es aber auch mit Gin im Gin Tonic Coffee.
Aber auch in Verbindung mit anderen Spirituosen wie Vodka, Whiskey, Tequila, Rum oder Brandy harmoniert Tonic Water wunderbar. Bestes Beispiel ist das Mixgetränk „Vodka Tonic“. Zudem lassen sich auch aus den verschiedensten Likören wie Lillet oder Maraschino in Verbindung mit Tonic Water tolle Cocktails herstellen.
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