Verkostungsbericht zum Sido Kabumm Gin
Kurze Vorstellung
Der Kabumm Gin mit seiner außergewöhnlichen Flasche ist das Ergebnis der Zusammenarbeit des Rappers SIDO mit der österreichischen Destillerie Farthofer. Beide arbeiteten auch schon beim Kabumm Vodka zusammen, nun folgte der passende Gin. Brennmeister Josef Farthofer konnte in der Vergangenheit bereits viele Erfolge feiern und überzeugte mit seinen Bränden auf ganzer Linie.
Einen großen Wert legt Farthofer auf die Verwendung von Biozutaten. Wacholder, Orangenschalen, Zitronenzesten, Lavendel, Holunderblüten, Pfeffer und frische Dirndln sind nur einige der insgesamt 20 verschiedenen Botanicals, die im Kabumm Gin stecken. Als Grundspirituose kommt ein 30-fach destillierter Weizenbrand zum Einsatz. Die Destillation erfolgt in großen Kupferbrennblasen.
Die Flasche
Die Flasche passt zum Namen. Der Kabumm Gin kommt in einer Flasche daher, die von ihrer Form an eine Mischung aus Handgranate und Rundkolben aus dem Chemieunterricht erinnert. Die Herstellung der Flasche erwies sich dabei laut Angaben des Herstellers als besonders schwierig. Einige Monate dauerte es, bis man einen Produzenten im südlichen Polen fand, der die spezielle Form in zufriedenstellender Qualität produzieren konnte.
Das hier Wert auf Qualität gelegt wurde, merkt man der Flasche an. Die Details passen und ergeben zusammen mit dem Karton, in welchem die Flasche geliefert wird, einen runden Eindruck.
Auch wenn die Flasche optisch wirklich ein echter Eyecatcher ist, so hat die Form leider auch ein paar kleine Nachteile. Wer seine Spirituosen gerne schön im Regal aufbewahrt, der braucht einen absolut waagerechten Untergrund, um die Flasche in einer schönen Position aufzustellen. Zudem ist der Flaschenhals der Flasche sehr kurz, wodurch das Eingießen schnell zur Kleckerpartie wird.
Nosing & Tasting
Nosing: In der Nase bringt der Gin eine leicht Süße mit sich, Fruchtaromen und Wacholder kommen mir zunächst in den Sinn. Die 40% des Gins sind kaum zu spüren. Zu der fruchtigen Note gesellt sich ein würziger Unterton, der jedoch schnell wieder verfliegt.
Tasting: Pur bei Zimmertemperatur ist der Geschmack schwierig zu definieren. Der Gin hat auch hier eine ausgeprägte süße Note, die auf die Dirndln schließen lässt. Der Wacholder spielt nicht die erste Geige, sondern kommt im Hintergrund zur Geltung. Der Gin ist am Gaumen deutlich schärfer als in der Nase, diese Schärfe verfliegt jedoch schnell und wird im Nachklang deutlich milder. Mit Eis wird der Alkohol etwas neutraler, die Süße nimmt ebenfalls etwas ab und eine würzige Note stellt sich in den Vordergrund. Auch der Wacholder kommt hier deutlich besser zur Geltung. Bei beiden Varianten schwebt jedoch noch etwas komisches Aroma mit, das sich gar nicht so richtig beschreiben lässt, irgendwie aber nicht so gut in das Gesamtbild passt.
Mit Tonic ist der Kabumm Gin deutlich besser, das eben beschriebene „komische Aroma“ lässt deutlich nach und der Gin wirkt fruchtiger und runder. Hier harmoniert er gut mit Fentimans und Aqua Monaco Tonic.
Fazit
Bei einem Preis von 80 Euro pro Flasche dürfen die Erwartungen hoch hängen. Diese konnte der Gin zumindest bei uns jedoch nicht komplett erfüllen. Pur will er einfach nicht gefallen. Etwas Eis hilft zwar dem Geschmack, ergibt jedoch trotzdem kein rundes Bild. Als Gin Tonic funktioniert der Kabumm Gin deutlich besser, jedoch erwarte ich hier bei einer Prämiumspirituose in diesem Preissegment einfach mehr.
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