Isle of Harris Gin

Gesamtbewertung

4.8/5

Wacholdernote
(4/5)
Florale Noten
(1/5)
Zitrusnoten
(3/5)
Kräuternoten
(2/5)
Fruchtige Noten
(2/5)
Schärfe
(3/5)

45,00 €

Preise inkl. MwSt.

Verkostungsbericht zum Isle of Harris Gin

Kurze Vorstellung

Der Isle of Harris Gin stammt, wie der Name schon verrät, von der Isle of Harris. Die Insel liegt inmitten der Inselgruppe der Äußeren Hebriden nordwestlich von Schottland im Atlantik. Die Insel ist durch Küste und Meer, Wälder, Moorland und Hügel geprägt. Eine landschaftliche Besonderheit besteht im Bodenmischtyp „Machair“. Dieser Boden enthält mineralreiche Muschelelemente und Torf, was ihn zu einem sehr fruchtbaren Nährboden für eine vegetative Artenvielfalt macht. Die Menschen der Isle of Harris werden am besten durch die Betreiber der Isle of Harris Distillery beschrieben: „Es liegt in unserer Natur etwas zu erschaffen, auf das wir und kommende Generationen stolz sein können und das den Test der Zeit überdauert.“ Die Distillerie entstand durch die Verbundenheit zur Insel und deren Bewohnern. Die Unternehmer beschreiben sie als soziale Distillerie. Dahinter steckt ein Konzept, welches die natürlichen Ressourcen der Insel nutzt, die lokale Wirtschaft nachhaltig stärken, und den Namen „Isle of Harris“ weltweit bekannter machen möchte.

Herstellung

Der Gin wird in der Isle of Harris Distillery, welche seit Oktober 2015 besteht, in East Loch Tabert von fünf Mitarbeitern hergestellt. Der Gin wird mittels Mazeration aromatisiert. Bei diesem Verfahren wird der Basisalkohol nicht erhitzt. Die Botanicals werden zerkleinert in den destillierten Alkohol gegeben, oder in feinen Netzen hinein gehängt, und über einen gewissen Zeitraum eingelegt. Mit der Zeit geben sie ihre Aromen in den Alkohol ab. Der Gin selbst ist destilliert und enthält einen Alkoholanteil von 45% vol pro Flasche. Der Gin enthält acht Botanicals. Neben Wacholder, Koriander, Veilchenwurzel, Kubebenpfeffer, Bitterorangenschale, Süßholzwurzel und Zimt, wird Zuckertang hinzugefügt. Der Zuckertang, eine Braunalgenart, wird durch lokale Taucher per Hand geerntet und verleiht dem Gin einen Hauch „Isle of Harris“.

Die Flasche

Die Flasche des Isle of Harris Gin transportiert die Besonderheiten der Isle of Harris. Auf den Holzdeckel des Gins wurde das Logo der Isle of Harris Distillery gebrannt. Die Flasche wird von einem Papierstreifen versiegelt. Auf dem Papiersiegel finden sich die Aufschrift „Isle of Harris – Outer Hebrides“. Darunter sind die Koordinaten der Insel verzeichnet: 57°53′ N 6°48’W. Damit wird ein direkter Bezug zur Insel hergestellt. Die Flasche ist mit einem Wellenschliff überzogen und erinnert an den Atlantik, welcher seicht an die Küste der Insel brandet. Das leuchtende Blau der Flasche nimmt von der Intensität vom Boden zum Flaschenhals ab. Es unterstreicht den maritimen Eindruck des Gins. Das Papieretikett, passend zur Deckelversiegelung, weist Flecken auf, als sei die Flasche an der Küste der Isle of Harris gestrandet.

Für mich aktuell wirklich das ansprechendste Flaschendesign, welches ich bisher gesehen habe. Großes Lob an den Designer an dieser Stelle.

Nosing

In der Nase dominiert der Wacholder. Zudem macht sich der Alkohol hier ein wenig bemerkbar und bringt ein leichtes Brennen in die Nase, das aber mit zunehmender Zeit aus dem Glas verschwindet. Im Hintergrund sind leichte Nuancen von Koriander, Kubebenpfeffer und Süßholzwurzel zu erschnuppern.

Insgesamt aber ein eher zurückhaltendes Gesamtbild, wer hier die raue Küste Schottlands in Gin-Form erwartet, die wird enttäuscht.

Tasting

Pur bei Zimmertemperatur: Der Gin bringt auch hier eine gewisse Schärfe mit sich, allerdings empfinde ich diese gar nicht unbedingt als störend, denn sie überträgt die Aromen gut auf den Gaumen. Ist diese Schärfe aber erst einmal verflogen, so kommen vor allem Wacholder, Zitrusfrucht und Kubebenpfeffer zum Vorschein. Im Nachklang sind es vor allem die süßen Aromen von Süßholzwurzel und Zuckertang, die noch einige Momente am Gaumen bestehen bleiben. Insgesamt ein stimmiges Bild, dass mir pur richtig gut gefällt.

Als Gin Tonic: Für unsere Verkostung haben wir den Isle of Harris Gin mit dem Schweppes Indian Tonic, dem Fever-Tree Mediteranean Tonic, dem Schweppes Dry Tonic und dem Fever-Tree Indian Tonic verkostet.

Aufgrund des doch eher klassischen Geschmacksprofils des Gins mit Wacholder und Zitrusfrucht harmonierten vor allem die beiden Indian Tonics von Schweppes und Fever-Tree sehr gut mit dem Gin und gaben einen schmackhaften Gin Tonic ab. Das Schweppes Dry Tonic ergab für meinen Geschmack einen nicht ganz so guten Partner, da die Kombination etwas zu trocken und bitter wurde. Mit dem Fever-Tree Mediteranean Tonic ergab sich dann aber wieder eine gute Kombination, die den maritimen Charakter des Gin unterstreicht und den Gin geschmacklich wieder etwas näher an die schottische Küste holte.

Fazit

Pur hat mir der Isle of Harris Gin richtig gut gefallen! Er weckt zwar geschmacklich gar nicht so sehr Gedanken an die schottische Küste, bringt aber nichtsdestotrotz ein tolles Gesamtaroma mit sich. Der Gin wenig komplex, sondern zeigt seine Nuancen langsam und stetig nacheinander, sodass es Spaß machen, Facette für Facette im Glas zu entdecken. Als Gin Tonic funktioniert er vor allem mit klassischen Tonics hervorragend und stellt dabei vor allem den Wacholder in den Vordergrund. Im Abgang mischen sich die süßen Aromen von Zitrus und Zuckertang und hinterlassen einen angenehmen Geschmack am Gaumen, der noch einige Momente bestehen bleibt.

Nicht zu vergessen die tolle Optik der Flasche, bei der die Designer wirklich ganze Arbeit geleistet haben. Für mich die aktuellste ansprechendste und schönste Gin-Flasche auf dem Markt!

In Summe kann ich den Gin daher absolut empfehlen. Auch wenn der Preis von ca. 45 Euro pro 0,7l Flasche auf den ersten Blick etwas hoch erscheint, so wird dies durch die wirklich hochwertige Optik und vor allem den klasse Geschmack gerechtfertigt!

Empfohlene Tonic Water zum Isle of Harris Gin


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