Verkostungsbericht zum Hero Gin
Kurze Vorstellung
Recht neu in der Gin-Landschaft ist der Hero Gin. Ziel des Herstellers Hero-Wines war es, eine Spirituose in Form eines Superhelden zu kreieren. Um das Motto dabei auch optisch rüberzubringen, hat man sich entschieden, der Flasche einen roten Umfang zu verpassen. Damit fällt der Gin in jedem Fall optisch auf und zieht die Blicke auf sich. Stellt sich nun die Frage, ob in der Flasche auch wirklich ein Superheld steckt? Wir haben den Gin einer Kostprobe unterzogen.
Herstellung
Der Gin ist in seiner Machart ein Distilled Dry Gin, wird also nach der strengen Regeln eines Dry Gin destilliert. Dies bedeutet, dass die Zugabe von Zucker und künstlichen Aromen verboten ist und der Gin mindestens zweifach destilliert werden muss. Die Abfüllung erfolgt dabei in Microbatches, was nach der Angabe auf unserer Flasche weniger als 100 Flaschen pro Batch sind.
Seinen Geschmack erhält der Gin durch Wacholder, Zitronenschale, Lavendel, Orangenschale sowie zwei geheime Botanicals, die nicht verraten werden. Welches Aromatisierungsverfahren bei der Herstellung verwendet wird, bleibt ebenfalls eine Geheimnis des Herstellers.
Die Flasche
Auch wenn der Umhang zum Motto passt, so musste ich zunächst nicht an einen Superhelden, sondern an Rotkäppchen denken.
Auf dem Etikett der Flasche findet sich handgeschrieben die Nummer der Flasche sowie des Batches. In unserem Fall Flasche 78 von 90 des Batches 001. Mit Informationen zur Herstellung hält sich der Hero Gin ansonsten zurück, lediglich das es sich um einen Distilled Dry Gin handelt wird auf der Flasche erwähnt. Der Verschluss ist ein Echtholzkorken, was mir sehr gut gefällt.
Nosing
Das Aroma von Zitrone und Orange dominiert in der Nase, der Wacholder kommt erst an zweiter Stelle. Im Hintergrund scheint eine leichte Kräuternote durch.
Tasting
Pur bei Zimmertemperatur: Der Gin ist sehr mild am Gaumen und hinterlässt keinerlei Brennen im Abgang. Auch hier dominiert das Zitrusaroma, der Wacholder ist aber deutlich stärker vertreten als in der Nase. Im Nachklang verbleibt ein süßlicher Geschmack der Zitrusfrüchte, der noch einige Zeit anhält.
Pur mit Eis: Mit Eis wird der Hero Gin extrem flach und macht keinen Spaß. Der Alkohol wird spürbar reduziert und der Gin ist fast schon etwas wässerig. Vor allem das Zitrusaroma ist jetzt dominant und verdrängt den Wacholder deutlich in den Hintergrund.
Als Gin Tonic: Wir haben den Gin mit Schweppes Indian Tonic, Fever-Tree Mediterranean Tonic und Fever-Tree Indian Tonic probiert. Sowohl beim Schweppes als auch beim Fever-Tree Indian Tonic hinterließ der Gin im Abgang eine etwas bittere Note, die recht lang am Gaumen bleibt. Der beste Mixer war bei unserer Verkostung das Fever-Tree Mediterranean Tonic, wenn auch der daraus resultierende Gin Tonic noch nicht ganz perfekt harmonierte und auch hier eine leichte bittere Note folgte.
Fazit
Pur ist der Hero Gin angenehm mild und wenig aufgeregt. Es dominieren vor allem die Zitrusfrüchte und der Wacholder, wodurch sich ein recht klassisches Geschmacksbild ergibt, wenn auch ich eine etwas dominantere Wacholdernote bevorzugen würde. Mit Eis ist der Gin nicht zu empfehlen, viele der Aromen bleiben hier auf der Strecke. Leider war die Kombination als Gin Tonic auch eher schwierig, da vor allem die bittere Note im Abgang das Geschmackserlebnis etwas getrübt hat. Daher von mir eine eher mittelmäßige Note für den Hero Gin.
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