Hendrick’s Gin

Gesamtbewertung

4/5

Wacholdernote
(2/5)
Florale Noten
(4/5)
Zitrusnoten
(3/5)
Kräuternoten
(2/5)
Fruchtige Noten
(2/5)
Schärfe
(3/5)

32,49 €

Preise inkl. MwSt.

Verkostungsbericht zum Hendrick’s Gin

Kurze Vorstellung

Während der Aufdruck „Est 1886“ den Eindruck vermittelt, dass der Hendricks Gin eine lange Tradition hat, handelt es sich bei diesem Datum nur um das Jahr, in dem William Grant seine erste Whisky-Brennerei gründete. Das Unternehmen William Grant & Sons stellt seinen Gin in Wirklichkeit aber erst seit dem Jahr 2000 her. Nach einer Markteinführung in den USA ist das Produkt mittlerweile in vielen Ländern, darunter Spanien, Deutschland und natürlich Großbritannien erhältlich.

Zur Entstehungsgeschichte: Der Brenner David Steward, Master Blender in der zu William Grant & Sons gehörenden Destillerie Balvenie in Schottland soll beim Besuch im Garten von Janet Sheet Roberts, einer hochbetagten Enkelin des Firmengründers William Grant, auf die Idee gekommen sein, einen mit Gurke und Rosen aromatisierten Gin zu entwickeln, der die klassische Wacholder-Note erweitert.

Gemeinsam mit dem Scotch Whisky Research Institute entwickelten Lesley Gracie und John Ross in langwierigen Versuchen dann die finale Rezeptur für den Hendricks Gin.

Herstellung

Der Hendricks Gin wird in der Brennerei Girvan im Südwesten Schottlands gebrannt. Als Grund nennt der Hersteller das besonders weiche und qualitativ hochwertige Wasser in den Lowlands, dass das Unternehmen auch für die Whisky-Herstellung verwendet.

Der Gin zeichnet sich in der Herstellung durch drei besondere Charakteristika aus. Zum einen werden zwei historische Pot-Still-Brennblasen, der Bennet Still und der Carter-Head für das Brennen verwendet. Die beiden Destillate werden dann im Anschluss miteinander verschnitten. Charles Gordon erwarb beide Kessel auf einer Auktion, sie kamen erst 1999 das erste Mal zum Einsatz. Von beiden Exemplaren existieren weltweit nur noch wenige Stücke.

Darüber hinaus werden insgesamt 10 verschiedene Botanicals eingesetzt. Neben klassischen Botanicals wie Wacholderbeere, Koriandersamen, Orangen- und Zitronenschalen werden auch Gurke, Kümmel, Kubebenpfeffer, Holunder, Rosenblätter und Kümmel verwendet.

Last but not least erfolgt eine Aromatisierung mit Essenzen aus Damaszener-Rosen und holländischen Salatgurken, die diesem Gin seine charakteristische Note verleihen. Sie müssen am Ende der Herstellung hinzugefügt werden, da ihre Charakteristika beim Destillationsprozess verloren gehen würden.

Die Produktion erfolgt in sehr kleinen Chargen von nur 500 Litern.

Die Flasche

Das Marketing positioniert Hendricks Gin als typisch britisch und kommuniziert Eigenschaften wie Verschrobenheit und Exzentrizität. So wird der Gin auf Messen und Veranstaltungen in Tassen statt in Gläsern gereicht und mit Gurken- statt mit Zitronenscheiben garniert.

Die Positionierung der Marke schlägt sich auch im Design der Flasche und des Etiketts nieder. Die Flasche von Hendrick´s Gin erinnert an antike Apothekerflaschen. Die dunkelblaue Farbe der Flasche und der Korkstopfen setzen ihn deutlich von der Konkurrenz ab und unterstreichen seinen eigenwilligen Charakter.

Nosing

Auch wenn die Gurke beim Hendricks Gin im Mittelpunkt steht, so ist sie in der Nase zunächst einmal gar präsent. Hier dominiert Zitrone, gefolgt von Koriander und Wacholder. Im ersten Moment wirkt der Gin sogar leicht blumig-frisch, von Alkohol kaum eine Spur.

Tasting

Pur bei Zimmertemperatur: Was zunächst auffällt, der Gin ist im Glas sehr ölig und zäh. Beim Schwenken verteilt er sich eher schwerfällig im Glas. Es sind vor allem florale Noten, sich zuerst am Gaumen bemerkbar machen. Darauf folgt ein wenig Zitrone, Pfeffer und ein kleines bisschen Wacholder. Die Gurke ist tatsächlich nur sehr schwach im Hintergrund zu finden. Der Pfeffer verleiht dem Gin zudem etwas Schärfe im Abgang, welche zusammen mit einem süß-floralen Aroma noch einige Momente am Gaumen zurückbleibt.

Als Gin Tonic: Als Gin Tonic funktioniert der Hendricks Gin gut, jedoch muss hier das Mischverhältnis stimmen. Aufgrund der eher zarten floralen Noten schmeckt er zwar mit den klassischen Tonics gut, jedoch bleibt hier von den Aromen des Gins nicht mehr viel übrig. Eine gute Wahl sind daher Dry Tonics wie das Sir Tibbers oder das Schweppes Dry Tonic. Wer die Gurke betonen möchte, greift zum Dr. Polidoris Cucumber Tonic. Ebenfalls eine gute Wahl ist das Fever-Tree Mediterranean Tonic, welches eine gute Kombination aus floralen, kräuterigen und leicht süßen Aromen ergibt.

Als Garnitur ist die Gurke bei allen Tonics eigentlich ein Muss, um das zarte Gurkenaroma zu betonen.

Fazit

Pur ist der Hendricks Gin eher wenig aufregend. Seine Stärke liegt im Gin & Tonic, wo er vor allem mit zurückhaltenderen Tonics sehr gut harmoniert und einen klasse Drink abgibt.

Empfohlene Tonic Water zum Hendrick’s Gin


Keine Erfahrungsberichte vorhanden


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