
Gin & Tonic
Er galt als Lieblingsgetränk der Queen Mum und nachdem sein Ruf lange Jahre etwas verstaubt war, kehrt er nun als Trendgetränk in deutsche Bars zurück – der Gin & Tonic. Seine Zusammensetzung spiegelt sich selbstredend in dem Namen wieder: Das Getränk besteht aus der Spirituose Gin und dem chininhaltigen Tonic Water. Erstmal gemixt wurde es von den Briten in der einstigen britischen Kolonie Indien. Die Bezeichnung unterscheidet den Liebhaber vom Banausen: Gin and Tonic nennen ihn die Kenner, Gin Tonic entlarvt den Laien.
Gin Tonic Rezept & Zubereitung
Zutaten
- 4 cl Gin
- Tonic Water
- Zitrone oder Limette (je nach Geschmack auch Kräuter, Gewürze, Früchte etc.)
- Eiswürfel
Mischverhältnisse
Die Mischverhältnisse von Gin und Tonic Water variieren, je nach Geschmack, von 1:1 bis 1:4.
Vorbereitung
- Entscheidend für den perfekten Gin and Tonic ist eine niedrige Trinktemperatur und eine geringe Schmelzwasserabgabe. Dazu sollten Trinkgefäß und Tonic Water vorgekühlt sein. Das Glas kann vorab im Kühlfach gelagert oder mit Eiswürfeln gekühlt werden.
- Dienen Limetten, Zitronen oder Orangen als Garnitur, werden diese vorab in Scheiben geschnitten. Soll das Getränk mit weiteren Früchten, Gewürzen oder Kräutern verfeinert werden, müssen diese ebenfalls in eine entsprechende Größe gebracht werden.
Zubereitung
- Den Gin in das Glas geben.
- Anschließend die Flasche Tonic Water öffnen (erst kurz vor Gebrauch, um die Kohlensäure zu erhalten). Das Tonic Water langsam in das Trinkgefäß füllen, damit möglichst wenig Kohlensäure entweicht.
- Nun das Glas langsam bis zum Rand mit Eiswürfeln auffüllen. Mit einem Cocktailstab vorsichtig verrühren.
- Abschließend den Glasrand mit einer Zitronen- oder Limettenscheibe garnieren oder wahlweise die Fruchtscheibe in das Glas geben. Je nach Wunsch kann das Getränk mit Kräutern, Gewürzen oder Früchten verfeinert werden.
Zubehör
Welcher Tonic passt zu welchem Gin?
Die Auswahl an Tonics ist sehr groß. Mittlerweile gibt es rund 20 verschiedene Tonic Water in Deutschland zu kaufen. Diese harmonieren natürlich unterschiedlich mit den verschiedenen Aromen der Gins.

Trockene (Dry) Tonic Water
Trockene und leichte Tonic Water besitzen eine zarte bittere Note. Ihre Frische kommt aus der Kohlensäure. Diese Tonics harmonieren gut mit aromatischen Gins. Hier dominiert das Gin-Aroma.
Würzige Tonic Water
Tonic Water mit einer würzigen Note schmecken mäßig bitter und sind wenig zitruslastig. Sie unterstützten das Aroma von würzigen und kräuterigen Gins. Zudem geben sie dem Gin genügend Raum sich zu entfalten, anstatt das Aroma mit dem eigenen Geschmack zu überlagern.
Florale Tonics
Die blumigen, fruchtigen Tonic Water mit geringem Bitteranteil verleihen dem Gin Tonic eine blumige Nuance und harmonieren wunderbar mit den ebenfalls floralen Botanicals der Gins.
Fruchtige Tonics
Fruchtige Tonics hingegen dagegen sind oft sehr süß und bringen eine sehr fruchtige Note mit sich. Diese Tonics dominieren geschmacklich in jedem Gin Tonic und müssen daher einen entsprechend dominanten Gin als Gegenspieler bekommen, wenn der Gin im Drink nicht untergehen soll.
Klassische / Indian Tonic Water
Klassische Tonic Water besitzen einen großen Anteil an Chinin und Zucker und sind damit häufig sehr süß und schmecken stark nach Zitronenlimonade. Geschmacklich sind sie sehr dominant, weshalb sich vorrangig Gins mit klarer Wacholdernote als Partner eigenen.
Das passende Glas für einen Gin Tonic
Der Tumbler eignet sich aufgrund seiner Größe für einen Gin & Tonic im Mischverhältnis 1:1, maximal 1:2. Bei dieser Glasform steht das Aroma des Gins im Vordergrund.
Für Gin Tonics im Mischverhältnis von 1:3 oder 1:4 gemischt werden, harmoniert das Highball Glas sehr gut. Entsprechend seiner Füllmenge von 240 bis 340 ml wird es bis zum Rand mit Eiswürfeln gefüllt. Das Glas sollte nicht zu dickwandig sein, um ein schnelles Schmelzen der Eiswürfel zu verhindern.
Bauchige Rotwein- oder Coppagläser wurden lange Zeit vor allem im spanischen Raum für die Zubereitung von Gin Tonic verwendet. Inzwischen benutzen auch Barmixer hierzulande diese Gläserform. Ihr Vorteil: Gewürze, Kräuter und Obstschalen können mit in das Glas gegeben werden, ohne dieses überladen wirken zu lassen. Zudem breitet sich das Bouquet des Gins in bauchigen Gläsern sehr gut aus.
Zudem gibt es noch einige weitere Formen, denen wir uns in einem separaten Artikel detaillierter gewidmet haben.

Alle Gin Gläser im Überblick
Gin Tonic mit Gurke, Zitrone oder Limette – die Garnitur ist eine Frage des Geschmacks
Eine Scheibe Limette oder Zitrone gilt als klassische Dekoration für einen Gin and Tonic. Entscheidend ist dabei nicht nur der individuelle Geschmack, sondern auch die landeseigene Gin and Tonic – Kultur. In England ziert eine Limettenscheibe das Glas. Die Amerikaner verwenden Zitronen zur Dekoration. Das gewählte Obst sollte frisch sein, harte Früchte sind alt und besitzen einen zu geringen Fruchtgehalt. Für die perfekte Optik sind Zitronen und Limetten zudem frei von braunen Stellen.
Ob die Fruchtscheiben an den Rand des Glases gehängt oder direkt in das Glas gegeben werden, bleibt dem Longdrinkmixer überlassen.
Alternativ zu dieser klassischen Garnitur dekorieren kreative Barmixer das Getränk auch mit Gurken, Orangen oder frische Kräutern.

Gewürze und Botanicals für Gin Tonic
Gin Flight
Wer seinen Gin-Tonic veredlen möchte, der kann dies mit Botanicals tun. Diese sind in verschiedenen Größen und Zusammenstellungen erhältlich. Die Gin Flight Botanicals aus dem Hause des Niemand Dry Gins enthalten neben Wacholder auch Kardamom, rosanen Pfeffer sowie Hibiskusblüten.
Gin Botanicals Black Box
Wer etwas mehr Auswahl benötigt, der bekommt mit der Gin Botanicals Black Box insgesamt 15 verschiedene Botanicals, abgefüllt in kleine Reagenzgläser. Neben den Klassikern wie Wacholder oder Pfeffer findet ihr hier auch Sternanis, Lavendel oder Piment. Diese Box ist vor allem für Liebhaber und experimentierfreudige Gin-Fans gedacht.
Die Geschichte des Gin Tonic
Erstmals wurde Gin im holländischen Genever hergestellt. Damals trug das Getränk den Namen seiner Produktionsstadt: Genever. Wilhelm der III. von Oranien exportierte die Spirituose nach England und benannte sie um in Gin. Während des Krieges zwischen Frankreich und England war der Import französischer Produkte in England verpönt. Bald mangelte es im Land an Spirituosen und das britische Parlament erlies 1690 den “Distilling Act”. Dieser erlaubte den britischen Bürgern ihren Gin selbst herzustellen. Die Popularität des Gins steigerte sich weiterhin nach dem 1694 erlassenen “Tonnage Act”, der zur Verzollung von Bier führte. Besonders die ärmere Bevölkerungsschicht stieg nun auf den Konsum von Gin um. Im sogenannten “Gin Craze”, dem Gin Wahn, erreichte der Gin Konsum im England des 18.Jahrhunderts seinen Höhepunkt. Ein Großteil der Briten, Männer wie Frauen und auch viele Kinder verfielen dem Getränk. Dies zwang die Regierung die Produktion und den Konsum von Gin einzuschränken. 1729 beschloss das Parlament die „Gin Acts“. Illegale Brennereien wurden strafrechtlich verfolgt, der Verkauf der Spirituose dufte nur noch per Lizenz erfolgen. Die Entwicklung der Säulendestillerie im Jahr 1832 ermöglichte schließlich die Destillierung reinen Alkohols. Fortan stieg die Qualität der Spirituose stetig.
Etwa zur gleichen Zeit kämpften die britischen Soldaten in Indien gegen die Tropenkrankheit Malaria. Das bittere Chinin linderte zwar die Symptome der Krankheit, schmeckte jedoch scheußlich. Pulverförmiges Chinin wurde aus der Rinde des Chinarindenbaums gewonnen und in Wasser gelöst. Um den Geschmack ein wenig zu verbessern mischten die Soldaten Zucker in das Getränk, später verwendeten sie Sodawasser statt Wasser. Das Tonic Water war erfunden. Gin galt in dieser Zeit als begehrtes Getränk in Großbritannien und durfte auch im Gepäck der in Indien stationierten Soldaten nicht fehlen. Bald schon begannen die Soldaten das immer noch bittere Tonic Water mit Gin zu versüßen. Damit schufen sie ein Trendgetränk, das weltweite Bekanntheit erlangte.
Gin Tonic & Schwarzlicht
Wer in einem Club schonmal einen Gin Tonic bestellt hat, dem dürfte das PHänomen bereits aufgefallen sein. Tonic Water hat die Eigenschaft, unter Schwarzlicht zu leuchten.

Gin Tonic Schwarzlicht
Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach. Das im Tonic Water enthaltene Chinin fluoresziert unter UV-Strahlung hellblau, da es das Licht absorbiert und in einer anderen Frequenz wieder abgibt.
Wie genau das funktioniert und wie ihr damit auch leuchtende Eiswürfel herstellen könnt, erfahrt ihr in unserem Artikel zum Thema Tonic Water und Schwarzlicht.
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Erfahrungsberichte
Guido Peeters 24. März 2018 um 14:12
Deine Meinung zu Gin Mare mit Fevertree Tonic und eventuell ein paar Wacholderbeeren im Glas?
Konrad Daimer 31. März 2018 um 22:46
Absoluter Genuss! Fevertree hat ein Tonic namens Mediterrenean (sp?), das sehr gut zum Gin Mare passt.
Das geht dann auch ohne Wacholderbeeren 😉
Achim D. 14. April 2018 um 22:29
Welches Tonic Water würdest du zu dem Sturmflut Gin von Lidl empfehlen? Lg
Marco Sieber 15. April 2018 um 17:36
Rosmarin Tomate und Basilikum zu der Variante hab ich letzten Winter mal ausprobiert
Flo B. 15. Juni 2018 um 11:59
Welche Gewürze und wie viel davon kann ich denn kombinieren? Und wann und wie füge ich diese dann hinzu?
Würde da echt gerne etwas herumexperimentieren.