Verkostungsbericht zum Burgen Gin
Kurze Vorstellung
Der Burgen Gin wird in der Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei als Auftragsbrand für Burgen-Drinks hergestellt. Die traditionsreiche Brennerei aus der Nähe von Fulda ist bereits seit über 250 Jahren im Spirituosen-Geschäft und wurde im Jahr 2006 von der Stadt Schlitz übernommen. Neben dem Burgen Gin stammt auch der Slitisian Revolution Gin aus der Schlitzer Destillerie.
Während der Slitisian Revolution Gin durch seine Optik extrem auffiel, ist der Burgen Gin etwas zurückhaltender und reiht sich optisch in die Riege der klassischen Gins ein. Welche Botanicals im Detail im Burgen Gin stecken, verrät der Hersteller nicht. Lediglich von Wacholder, Kräutern und Früchten ist die Rede.
Herstellung
Auch über die Herstellung ist nicht viel bekannt. Die Destillation erfolgt unter Vakuum, was eine sehr schonende Trennung der Aromen ermöglichen soll. Ein paar mehr Informationen wären wünschenswert, da ich persönlich die Geschichte eines Gins sehr spannend finde und daher gerne mehr über Herstellung, Verarbeitung und Herkunft der Zutaten erfahren möchte.
Die Flasche
Der Name findet sich in der Form des Etiketts wieder, welches wie eine Burgmauer geformt ist. Die Farbe des Logo wurde in vielen kleinen Details wie beispielsweise dem Verschluss, dem Namen der Destillerie sowie weiteren Stellen auf der Rückseite genutzt. Beim Verschluss handelt es sich um einen Kunststoffkorken, was mir gut gefällt. Insgesamt eine schlichte, aber stimmige Gesamtoptik!
Nosing
In der Nase domininiert zunächst der Wacholder, der Alkohol ist leicht zu spüren und verleiht dem Gin ein frisches Aroma. Im Hintergrund sind es vor allem Anis und Kümmel, die wir verspüren. Dazu ein zarter Hauch von Zitrusfrucht.
Tasting
Pur bei Zimmertemperatur: Unerwartet stark sticht im ersten Moment die Zitrusfrucht hervor. Danach folgt der Wacholder, im Abgang dann ganz klar Anis. Dieser bleibt auch noch für eine Weile am Gaumen klingt leicht süßlich, aber trocken nach.
Pur mit Eis: Zitrusfrucht und Anis rücken weiter in den Vordergrund, der Wacholder verliert etwas an Stärke. Insgesamt schwächt das Gesamtaroma aber etwas ab, der Gin wird milder. Gefällt mir so mittelmäßig.
Als Gin Tonic: Mit den klassischen Indian Tonics a la Schweppes, Fever-Tree und Goldberg schmeckt der Gin Tonic sehr gut, wird aber sehr zitruslastig. Gerade die Anisnote geht hier schnell unter. Eine gute Wahl ist daher eher ein Tonic mit weniger Zuckeranteil, wie beispielsweise das Schweppes Dry Tonic. Auch sehr gut funktioniert der Burgen Gin mit dem Sir Tibber’s Tonic, welches ebenfalls eher weniger Eigenaromen besitzt und dadurch dem Gin mehr Raum gibt, um sich zu entfalten.
Fazit
Insgesamt gefällt mir der Burgen Gin gut und macht sowohl pur als auch im Gin Tonic geschmacklich eine gute Figur im Glas. Einziges Manko: Der Gin ist mit 40 Euro pro 0,5l keineswegs günstig und meiner Meinung nach auch etwas zu hochpreisig. Zudem würde ich mir etwas mehr Informationen zur Herstellung und Geschichte des Gin wünschen.
Tipp: Deutlich günstiger ist der Gin im Set zusammen mit 5x Flaschen Thomas Henry Tonic (0,2l) für 39,95 Euro.
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