Verkostungsbericht zum Bombay Sapphire East Gin
Kurze Vorstellung
Der Bombay Sapphire East Gin stellt eine Sonderedition des Bombay London Dry bzw. des Bombay Sapphire Gins dar. Wie auch seine Geschwister beruht der Sapphire East auf einer aus London stammenden Originalrezeptur, welche von Bombay seit der Gründung der Ginmarke im Jahr 1987 verwendet wird. Der Beiname „East“ deutet auf den Fernen Osten hin und spiegelt sich in den zur Herstellung des Gins verwendeten Botanicals wieder. Ursprünglich wurde diese Sonderedition von Bombay im Jahr 2012 ausschließlich für den amerikanischen und australischen Markt entwickelt. Aufgrund des großen Zuspruchs wird er aber mittlerweile weltweit vermarktet.
Herstellung
Der Bombay Sapphire East Gin wird durch eine dreifache Destillation, mittels eines speziellen Dampfinfusions-Verfahrens hergestellt. Bei diesem Verfahren wird der in Form von Dampf aufsteigende Alkohol durch einen mit den Botanicals gefüllten Kupferkessel geleitet und bekommt so sein typisches Aroma. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine äußerst schonende Anreicherung des Alkohols mit den Aromastoffen der Botanicals aus, wodurch die einzelnen Geschmacksstoffe in überzeugender Intensität erhalten bleiben. Durch die zahlreichen Botanicals schmeckt dieser Gin etwas milder als der typische London Dry Gin von Bombay. Ein weiterer Bestandteil des Gins ist Wasser aus dem Waliser Vyrnwy-See.
Seinen typischen Geschmack erhält Sapphire East durch die 12 zur Herstellung verwendeten Botanicals, von denen einige eine fernöstliche Herkunft aufweisen. Zur Aromatisierung werden von Ivano Tonutti, dem Brennmeister Bombays, neben den für Gin typischen Wacholderbeeren auch Schwertlilienwurzeln, Süßholz, Engelskraut, Bittermandeln, Zitronenschale, Zimtrinde, Korianderkörner, afrikanische Paradieskörner, thailändisches Zitronengras, Kubebenpfeffer und vietnamesischer Pfeffer verwendet.
Die Flasche
Der Sapphire East wird wie sein Bruder der klassische Sapphire in einer sehr eleganten Glasflasche präsentiert, welche über die für Bombay markante hellblaue Färbung verfügt. Das Etikett ist im klassischen Bombay-Stil und in einer etwas dunkleren Farbe gehalten. Wie beim Sapphire Gin sind auch beim Sapphire East die Seitenflanken der Flasche stark dekoriert. Auf der rechten Seitenflanke der Glasflasche sind die gesamten Botanicals, die zur Herstellung verwendet wurden, aufgedruckt sowie eine Referenz auf das Jahr 1761, aus dem das Original-Gin-Rezept von Bombay stammt. Auf der linken Seite werden nochmals die zwei wichtigsten Botanicals des Bombay Sapphire East, nämlich der vietnamesische Pfeffer und das thailändische Zitronengras, samt einer Karte, welche die genaue Herkunft der beiden Zutaten anzeigt, hervorgehoben. Ein weiteres Gimmick ist der QR-Code auf der Rückseite der Flasche, durch welchen man sich noch genauer Informationen über den Gin einholen kann.
Nosing
Neben dem klassischen Bombay-Wacholderaroma sind es vor allem der Kubebenpfeffer und das Zitronengras, welche sich in der Nase bemerkbar machen. Diese unterstützen das Wacholderaroma super und stellen es gut in den Vordergrund.
Tasting
Pur bei Zimmertemperatur: Pur steht ebenfalls der Wacholder im Vordergrund, auch Pfeffer und Zitronengras sind hier mit von der Partie. In Summe sind die Aromen hier aber doch etwas weniger stark ausgeprägt, als in der Nase. Der Gin wirkt fast wie der große Bruder des Bombay Sapphire, da er deutlich gesetzter und etwas weniger frisch wirkt. Es kommt mir fast so vor, als wäre der Sapphire East etwas komplexer und ausgeglichener.
Im Abgang bleibt der Gin lange am Gaumen, ist dabei frisch und leicht cremig. Der Alkohol ist zwar spürbar vorhanden, dabei ist er jedoch nicht zu präsent und transportiert die Aromen gut über den Gaumen.
Als Gin Tonic: Im Gin Tonic funktioniert der Sapphire East mit den klassischen Tonics von Thomas Henry und Fentimans sehr gut. Vor allem die Zitrusaromen werden hier gut in den Vordergrund gestellt, durch den Pfeffer und die Paradieskörner kommt noch eine leicht würzige Note hervor. Nicht so gut funktioniert das Fentimans Herbal Tonic, da es deutlich zu herb und zu kräuterig wird. Wer es etwas weniger süß mag, der kann auch sehr gut zu einem Dry Tonic von Schweppes, Sir Tibbers oder Fentimans greifen.
Fazit
Der Bombay Sapphire East gefällt mir ein kleines bisschen besser als die klassische Variante. Er wirkt besser abgestimmt und komplexer, die Mischung aus Wacholder, Zitrus und Pfeffer funktioniert vor allem im Gin and Tonic hervorragend. Mit einem Preis von ca 30 Euro pro 1l Flasche ist er zwar etwas teurer als der Bombay Sapphire, jedoch ist er diesen Aufpreis auch absolut.
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