Verkostungsbericht zum Bison Dry Gin
Kurze Vorstellung
Der Bison Dry Gin besticht durch seine Note des Bison-Grases aus dem tiefen Hochgebirge. Die Idee zum Gin wurde von Andreas Meissner, Inhaber der Trinkgenussmanufaktur SaarDistillery, im Zentrum von Saarlouis entwickelt. Großer Wert wird dabei auf eine sorgfältige Auswahl frischer regionaler Zutaten gelegt, darunter auch gezielt aus der heimatlichen Saar-Region.
Herstellung
Über die Brennmethode des Gins ist bisher noch nichts bekannt. Der Gin wird handgefertigt und ist Small-Batch distilled. Jeder Batch enthält 300 Flaschen. In seiner Machtart ist der Bison Dry Gin, wie der Name schon verrät, ein „Dry Gin“.
Dieser wird aus Ethylalkohol, welcher agrarwirtschaftlich gewonnen wird, hergestellt. Zumeist wird der reine Ethylalkohol mit Wasser verdünnt, bis er den gewünschten Alkoholgehalt bekommt. Der Bison Dry Gin hat einen Alkoholgehalt von 45% vol bei einer Nettofüllmenge von 0,5 Liter pro Flasche. Anders als beim London Dry Gin dürfen Botanicals beim Dry Gin vor und auch während einer erneuten Destillation des Ethylalkohols zugegeben werden.
Dry Gins dürfen maximal 0,1 Gramm Zucker je Liter Gin enthalten, denn Dry Gin ist dann „dry“, wenn bei der Herstellung keine süßenden Erzeugnisse hinzugefügt werden. Sie dürfen jedoch, anders als beim London Dry Gin, zugesetzte Farb- und Aromastoffe enthalten. Bei Dry Gin sind diese Vorschriften etwas lockerer.
Insgesamt 25 Botanicals sorgen dafür, dass der Bison Dry Gin seinen ganz eigenen Geschmack erhält. Dazu gehören diverse Früchte, Kräuter und Gewürze, wie beispielsweise Lindenblüten, Wacholderbeeren, Ingwer, frische Zitronenzesten, Lavendel, Taglilienblüten und Koriander. Durch das Bisongras erhält der Gin eine leicht grüne Färbung.
Die Flasche
Das Flaschendesign des Bison Dry Gin hat einen echten Wiedererkennungswert. Passend zum Namen des Gins erinnert die ovale Auswölbung, zum Flaschenhals hin, an den Korpus eines Bisons. Auf dem aus Holz gefertigten Deckel findet sich in einem Wachssiegel der kalligraphisch anmutende Anfangsbuchstabe „B“ vom Flaschenetikett wieder. In der Flasche findet sich zudem ein kleiner Halm des Bisongrases, um das Motto und den Namen des Gin noch einmal zu unterstreichen.
Das Flaschenetikett ist lavendelfarben und passt damit farblich zum seichten Grün des Gins. Das gesamte Konzept: das Flaschendesign, die Inhaltsstoffe und letztlich die fantasievolle Vorstellung einer Steppenlandschaft, bei welcher Düfte von Kräutern und wild gewachsenen Blumen um die Nase wehen ist dabei sehr gut auf den Namen und das Motto des Gins abgestimmt und gibt in Summe ein stimmiges Bild wieder.
Nosing
Ein mildes kräuteriges Aroma strömt zunächst aus dem Glas. Leicht süß mit blumig-fruchtigen Noten von Birne und Zitrusfrucht. Auch wenn bei einem Dry Gin eigentlich der Wacholder im Vordergrund stehen sollte, so ist er beim Bison Gin doch eher weniger stark vertreten. Hier stehen eindeutig die frischen Kräuter- und Fruchtaromen an erster Stelle. Der Alkohol ist trotz seiner 45% kaum spürbar.
Tasting
Pur bei Zimmertemperatur: Am Gaumen ist der Gin sehr süß und mild. Kaum eine Spur von Alkohol, der Gin brennt kaum und gibt sich sehr unaufgeregt. Das Bild aus der Nase bestätigt sich auf der Zunge, vor allem süße Aromen von Birne und Zitrus sind präsent. Zusammen mit den blumigen Aromen ergibt dies ein Gesamtaroma, dass ein wenig an Honig erinnert, der von verschiedenen Wald- und Wiesenblumen zusammengetragen wurde. Zwischendurch haschen auch immer mal Aromen durch, die leicht an Weihnachtsgewürze und Lebkuchen erinnern.
Als Gin Tonic: Der Hersteller empfiehlt für den „perfect serve“ ein Elderflower Tonic zu verwenden. Dieser Empfehlung sind wir natürlich gefolgt, haben den Bison Dry Gin aber auch mit dem Fever-Tree Mediterranean Tonic sowie dem Schweppes Indian Tonic und dem Sir Tibbers Dry Tonic verkostet.
Das Sir Tibbers Dry Tonic schied hier sehr schnell aus, irgendwie wollte die Kombination nicht so recht munden. Mit dem Schweppes Indian Tonic ergab sich eine Kombination, die durchaus gut schmeckte, aber auch nicht das Highlight war, welches ich zu kreieren versuchte. Mit dem Fever-Tree Mediterranean bekam der der Gin Tonic eine deutlich kräuterige Richtung, was mir gut gefiel, aber auch noch nicht die ideale Kombination darstellte. Schließlich überzeugte dann die Kombination mit dem Fever-Tree Elderflower Tonic, welches vor allem die süß-floralen Aromen im Gin unterstrich und dadurch ein tolles Geschmackserlebnis liefert.
Fazit
Vor allem pur hat mir der Bison Dry Gin sehr gut gefallen und durch sein mildes Wesen mit würzig-fruchtigen Aromen überzeugt. Wem der pure Genuss nicht so zugesagt, der kann aus der Kombination Bison Dry Gin & Elderflower Tonic einen wirklich leckeren Gin Tonic kreieren. Mit einem Preis von ca. 37 Euro pro 0,5l ist der Gin zwar nicht günstig, aber aufgrund seines Geschmack das Geld wirklich wert! Absolute Probierempfehlung für alle, die den Gin noch nicht kennen!
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