Verkostungsbericht zum 5 continents Hamburg Dry Gin
Kurze Vorstellung
Hergestellt wird der 5 continents Hamburg Dry Gin in der Feingeisterei auf Gut Basthorst, knapp 35 Kilometer entfernt von Hamburg. Schöpfer des Gins ist Brennmeister Fabian Rohrwasser. Der Gin wird nach den Vorgaben eines London Dry Gin hergestellt, was bedeutet, dass alle Zutaten bei der Destillation gemeinsam destilliert werden, anstelle das diese nach und nach beigegeben werden. Wie es sich für einen London Dry Gin gehört, wird bei der Herstellung auf die Zugabe von Zucker oder anderen Süßungsmitteln verzichtet. Die Art der Destillation findet sich als kleines Wortspiel im Namen wieder. „Hamburg Dry Gin“ steht für die Nähe zu Hamburg und die Machart des „London Dry Gin“. Der Name „5 continents“ bezieht sich auf die Herkunft der verwendeten Botanicals. Diese stammen aus Europa, Amerika, Australien, Asien & Afrika.
Der 5 continents Gin ein eher kantiger Gin, verspricht der Hersteller. Neben bekannten Aromagebern aus der Heimat sorgen auch Botanicals aus der Ferne für ein besonderes Geschmackserlebnis. Dazu gehören unter anderem asiatischer Ingwer, afrikanisches Paradieskörner, amerikanischer Kaktus sowie australisches Eukalyptus. Insgesamt vereinigt der 5 continents Hamburg Dry Gin 22 verschiedene Botanicals in sich. Alle Botanicals stammen dabei zu 100 Prozent aus biologischem Anbau.
Die Flasche
Das Design der Flasche gefällt mir wirklich sehr gut! Hier schafft es Rohrwasser, die Geschichte bzw das Image des Gins sehr gut zu transportieren und aufzuzeigen. Auf der Vorderseite prangt die große „5“, stellvertretend für die Botanicals von 5 verschiedenen Kontinenten. Links daneben ein Segelschiff als Symbol für den Transport der Botanicals über das weite Meer. Auf der rechten Seite ein Mädchen, in dessen Haar viele der verwendeten Botanicals eingeflochten sind.
Einziger kleiner Kritikpunkt: Anstelle des Kunststoff-Verschlusses ein Naturkorken und die Optik wäre perfekt.
Nosing & Tasting
Nosing: Der Gin ist in der Nase sehr weich und zart. Wacholder sowie ein leichter Unterton von Zitrus und Pfeffer meine ich zu verspüren. Der Alkohol ist merklich im Aroma vorhanden, jedoch wirkt der Gin keineswegs spritig.
Tasting: Pur bei Zimmertemperatur ist der Gin auf dem Gaumen sehr frisch, der Alkohol brennt ganz leicht im Hals. Im Mund breiten sich viele florale Aromen aus, der Gin schmeckt fast etwas süßlich. Nach der Süße folgt ein etwas kräftigeres Aroma, wahrscheinlich bedingt durch Kardamom, Ingwer und Guineapfeffer. Kalt mit einem Eiswürfel ist das Aroma ähnlich, hier jedoch kommt der Wacholder besser zur Geltung und der Gin schmeckt etwas weniger süß und floral. Stattdessen jetzt deutlich rauer und würziger. In Kombination mit einem Tonic, wir haben ihn sowohl mit Thomas Henry als auch Goldberg Tonic probiert, macht der Gin ebenfalls eine super Figur.
Fazit
Es gibt eigentlich nichts auszusetzen am 5 continents Hamburg dry Gin. Geschmacklich bietet Fabian Rohrwasser hier ein exzellentes Destillat, auch optisch gelingt eine Punktlandung. Insgesamt ein sehr stimmiges Gesamtbild, nach dem Tasting gehört der Gin auf jeden Fall zu meinen Lieblingstropfen. Der Preis von knapp 38 Euro geht bei dem Geschmackserlebnis ebenfalls völlig in Ordnung und ist mehr als angemessen. Fazit: Unbedingt probieren!
Keine Erfahrungsberichte vorhanden